Jugendkanal. Das geplante Onlineangebot von ARD und ZDF will für sein Programm völlig neue Formate entwickeln und keine existierenden TV-Angebote übernehmen. "Im Netz gibt es andere Strukturen und andere Stars", so Geschäftsführer Florian Hager in Mainz. Die programmbegleitenden Online-Konzepte der öffentlich-rechtlichen Sender seien kein Vorbild für das Jugendangebot: "All das werden wir über Bord werfen". Die Inhalte der Online-Produktionen seien noch nicht festgelegt. Es werde wohl Info-Sendungen geben, eigene Nachrichten seien aber nicht geplant. Unternehmensangaben.

"RTL Nachtjournal". Arbeitet künftig mit dem gemeinnützigen Recherchebüro Correctiv um David Schraven regelmäßig zusammen. Ziel der Kooperation sei es, den Verlauf und die Ergebnisse aufwändiger investigativer Recherchen zu spannenden TV-Reportagen zu verdichten, heißt es. Aufgezeigt werden sollen etwa Missstände in Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur. Den Auftakt im Rahmen der Kooperation macht ein "RTL Nachtjournal Spezial" am Freitag, 17. Juli, um 00.15 Uhr. Über das Thema wird RTL wenige Tage vorab informieren. Präsentiert werden die Reportagen in unregelmäßigen Abständen immer von Maik Meuser. Der 38-Jährige, der neben Ilka Eßmüller das "RTL Nachtjournal" moderiert, begleitet bei bestimmten Themen den Rechercheprozess des Correctiv-Teams und produziert eine längere Reportage, die jeweils im Anschluss an eine Nachtjournal-Ausgabe gezeigt wird.
Übrigens: Die beiden Agenturen Scholz & Friends Agenda (Berlin) und C4C (Gladbeck) haben gerade für Correctiv eine Mitglieder- und Spendenkampagne aufgesetzt. Unternehmensangaben.

Comic Con. Die einst in San Diego gestartete Comic-Messe kommt nach Deutschland. Die Comic Con Germany geht im Juni 2016 an den Start. Als Messestandort wurde Stuttgart auserwählt. Anwesend sein sollen dann bis zu 30 Hollywood-Schauspieler aus verschiedenen TV-Serien und Filmen. Zugesagt haben bisher James Marsters, bekannt durch die Rolle des Vampirs Spike aus der Serie "Buffy – Im Bann der Dämonen", Robert Picardo aus "Star Trek Voyager" und "Stargate Atlantis" sowie Nicole de Boer ("Deadzone", "Star Trek - Deep Space Nine"). Unternehmensangaben.

BBC. Muss 1000 ihrer insgesamt 20 000 Stellen streichen, weil weniger Menschen fernsehen. Das gab die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt am Donnerstag in London bekannt. Die Einnahmen aus TV-Gebühren seien eingebrochen. Nach Angaben von Intendant Tony Hall haben derzeit eine Million Briten weniger ein Fernsehgerät zu Hause als dies im Jahr 2011 vorhergesagt wurde. Dies habe Mindereinnahmen in Höhe von umgerechnet 211 Millionen Euro zur Folge. Die Kürzungen sollen vor allem Mitarbeiter auf Verwaltungsjobs betreffen. Sie sollen Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Pfund einbringen. "Eine einfachere und schlankere BBC ist der richtige Weg und es kann uns auch helfen, die finanziellen Herausforderungen zu stemmen, vor denen wir stehen," sagte Hall. Unternehmensangaben.

Formel 1. Die TV-Quote für die Übertragungen stürzte zuletzt auf den tiefsten Wert seit 20 Jahren. RTL will trotzdem einen neuen Fernsehvertrag für die Rennserie. Allerdings möchte der Privatsender angesichts der gesunkenen Quote und den daher gefallenen Werbeeinnahmen weniger zahlen. 30 bis 35 Millionen statt 50 Millionen pro Jahr spekulierte die "Wirtschaftswoche". Bestätigt wird das von RTL nicht. Erster RTL-Konkurrent ist Sky, da ARD und ZDF abgewunken haben. Dass Überraschungen beim Medien-Poker durchaus möglich sind, zeigte sich Anfang der Woche, als das IOC die Olympia-Rechte für Europa an den amerikanischen Eurosport-Mutterkonzern Discovery verkaufte. Sky ist auf jeden Fall im Rennen. Der Pay-TV-Sender überträgt bisher parallel, will das aber in dieser Form nicht mehr. Ausgeschlossen ist für RTL das englische Modell mit einem Wechsel von Übertragungen im Free- und im Pay-TV.
RTL überträgt die Königsklasse seit 24 Jahren ununterbrochen und will silbernes Jubiläum feiern, obwohl das Interesse der deutschen Fernsehzuschauer unter die Fünf-Millionen-Marke gerutscht ist - die schlechteste Formel-1-Bilanz seit 1994. Von Werten wie 2001, als erstmals die Zehn-Millionen-Grenze überschritten wurde, ist RTL weit entfernt. Via dpa.

SWR. Steuert dem Ersten aktuell diverse Produktionen bei: So wird Katja Riemann in der neuen ARD-Filmreihe "Emma nach Mitternacht" zur nächtlichen Radiomoderatorin und Psychologin. In der ersten Folge, die das Erste am 2. September zeigt, ist sie gleich als Krisenmanagerin im Einsatz: Am Hörertelefon ist Ben Becker als Geiselnehmer. Der Film Emma nach Mitternacht: "Der Wolf und die sieben Geiseln" hat beim SWR-Sommerfestival in Mainz am 9. Juli Premiere - mit Riemann und Becker. Neu ist ab 15. September im Ersten zudem die achtteilige Serie "Huck", in der Patrick von Blume als Privatdetektiv Huck in Stuttgart-Bad Cannstatt seine Fälle löst. Für die ARD-Themenwoche "Heimat" vom 4. bis 10. Oktober ist nach SWR-Angaben ein ungewöhnlicher Auftakt im Ersten geplant: eine zwölfstündige Doku, bei der 100 Menschen an 82 Standorten einen Tag lang begleitet wurden. Unternehmensangaben.

n-tv. Unfreiwillige Sendepause beim Kölner Nachrichtenkanal: Zwischen 9.30 und zehn Uhr brachte der Sender während der vorgesehenen Nachrichten um 9.30 Uhr und der für 9.40 Uhr geplanten "Tele-Börse" nur Standbilder. Dann meldete sich Moderator Christoph Teuner und entschuldigte sich für die Unterbrechung, die "möglicherweise mit der Hitze in der zentralen Sendeabwicklung" zu tun habe. Eine n-tv-Sprecherin sagte, es habe technische Probleme gegeben, es sei aber offen, ob die Hitze eine Rolle gespielt habe. Via dpa.

ZDF. Sicherte sich mit der Wiederholung eines Krimis aus der Reihe "Stubbe - Von Fall zu Fall" am Mittwochabend Platz eins im deutschen Fernsehen. 3,83 Millionen Gesamtzuschauer verfolgten an einem wegen des warmen Wetters schwachen Fernsehtag die Geschichte "Gefährliches Spiel", in der Kommissar Stubbe (Wolfgang Stumph) den Tod einer Jugendlichen im Hotelzimmer zu klären hatte. Der Marktanteil betrug 16,0 Prozent. Unternehmensangaben.


Autor: Petra Schwegler

Die @Schweglerin der W&V. Schreibt seit mehr als 20 Jahren in Print und Online über Medien - inzwischen auch jede Menge über Digitales. Lebt im Mangfalltal, arbeitet in München.