Das war Robert Stahl, der am 13. Oktober nach langer Krankheit verstorben ist. Der Mann, der Gründungsmitglied und Managing Director der Werbevermarkterin Goldbach Germany war. Knapp zehn Jahre lang prägte er Goldbach, die er als seine zweite Familie ansah. Noch auf dem Krankenbett pushte er unaufhörlich Projekte weiter, wollte aktiv mitarbeiten, hatte immer sein bekanntes offenes Ohr für all seine Mitarbeiter:innen. Gerade auch für neue, innovative Ideen, als würde immer alles weitergehen.

Karrierestart bei RTL

Geboren ist er am 23. August 1960 in Hennef. Sein Leben waren die elektronischen Medien. Mit Hans Meiser und RTL begann seine Karriere beim Privatfernsehen. Anschließend ging er zur damaligen MediaGruppe München als Head of Informationssystems. In London und Amsterdam wurde er Vice President IT & Broadcasting bei der SBS Broadcasting, anschließend COO der Convers Media in Zürich, bis er 2014 gemeinsam mit Frank Möbius erst die Alea Digital gründete, dann Mann der ersten Stunde von Goldbach Germany wurde.

Seine Leidenschaft galt immer der Technik. Die faszinierte ihn, er wollte sie verstehen und anwenden. Ganz gleich, ob es neueste technische Errungenschaften waren, Hardware, Software oder Gadgets, er kannte einfach alles. Oder ob es die Technik hinter den Medien war. Er beherrschte die Erstellung und Distribution eines linearen Senders, sah aber auch früh die Chancen und Vorteile von Programmatic Advertising. Als dies für viele noch eine leere Worthülse war, wusste er bereits alles über die Möglichkeiten, wie man sie im Geschäftsmodell umsetzen kann und teilte sein Wissen gerne.

Robert Stahl blickte dabei auch immer über den Tellerrand hinaus, hatte eine klare Vision für Goldbach und das Thema Bewegtbild. Er setzte sich für die Branche ein und gründete beispielsweise das Institute for Digital Out of Home Media (IDOOH) mit. Unermüdlich wollte er Dinge besser machen, meist ging ihm alles zu langsam und es gab nur eines, was er echt hasste: Stillstand. Dann flog auch schon mal die Tastatur vom Schreibtisch. Herausforderungen stand er offen gegenüber.

Interesse an der Geschichte dahinter

Er agierte clever, aber aufrichtig, musste aber auch mal explodieren, wenn einer versuchte, ihn aufs Glatteis zu führen. Dennoch war er immer auch der Typ, der lieber im Hintergrund wirken wollte. Das Rampenlicht scheute er. Die Menschen um sich herum, die liebte er, er war nahbar, war immer Kumpel, Freund und Helfer mit seiner großen Erfahrung. Nie hätte er die Menschen in seinem Umfeld im Stich gelassen.

Neben der Technik interessierte er sich besonders für Philosophie, aber auch für Design, Kunst und Musik. Ihn begeisterte stets die "Story behind". Die Geschichte hinter allem, hinter Kreationen, Ideen, Gedanken, ihn interessierte der Mensch. Und er merkte sich all das, um dieses Wissen gezielt zu teilen.

Robert Stahl hinterlässt eine große Lücke. Nicht nur in seiner Familie, bei seiner Frau und seinen beiden Söhnen, sondern auch bei Goldbach und in der gesamten Medienbranche.


Jochen Kalka

Dr. Jochen Kalka war lange Jahre Chefredakteur der W&V. Seit September 2019 ist er Mitglied der Geschäftsleitung der Kommunikationsagentur Schoesslers.

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W&V Redaktion
Autor: W&V Redaktion

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